Sneaker aus Pflanzen? Ja, sagt Reebok!

Cotton & Corn – Der Maisturnschuh von Reebok

Jeder von euch kennt sie und jeder von euch besitzt sie – die Rede ist von Turnschuhen, die es in den verschiedensten Ausführungen zu kaufen gibt. Doch aus welchen Materialien werden diese Schuhe eigentlich hergestellt? – Bis heute werden Turnschuhe überwiegend aus Erdöl und Plastik gefertigt, doch nun will der Sportartikelhersteller Reebok einen neuen Turnschuh herstellen, der zum Teil aus Baumwolle, zum Teil aus Mais besteht.  Mais? Ja ihr habt richtig gelesen, Mais!
Dabei besteht vor allem die Sohle des Turnschuhs aus der neuen Reebok-Initiative „Cotton & Corn“ aus Industriemais. Klingt erstmal etwas komisch, jedoch könnte man bei eingehender Betrachtung sagen, dass Mais als nachwachsender Rohstoff in der Natur als deutlich umweltfreundlicher und nachhaltiger einzustufen ist, als eine Erdölproduktion.

Cotton & Corn Reebok

Doch wie ökologisch ist ein „Maisturnschuh“ tatsächlich?

Wenn ihr nun nur mal die zwei Rohstoffe Erdöl und Mais nach ihrer Umweltfreundlichkeit beurteilen müsstet, so würden sich die meisten von euch wahrscheinlich für den Mais entscheiden. Doch nur weil der Mais als eine Pflanze der Natur erscheint, muss eine daraus resultierende Turnschuhproduktion, wie es Reebok betreiben möchte, nicht gleich besser sein. Dazu müsst ihr wissen, dass Industriemais in großen Mengen unter anderem für die Produktion von Plastik benötigt wird, sowie als Rohstoff für viele Biogasanlagen dient. Wenn nun zusätzlich noch Modeartikel wie die Turnschuhe der Linie „Cotton & Corn“ aus Industriemais hergestellt werden sollen, so steigt die Maisnachfrage weiter an und führt zu vermehrten Monokulturen im Pflanzenbau, die als Ursache für das Aussterben von anderen Pflanzenarten verantwortlich sind.
Daneben benötigt der Mais in der Wachstumsphase erhebliche Mengen an Dünge- und Spritzmitteln, die die Natur stark belasten.

Abschließend kann man sagen, dass die Idee von Reebok generell keine schlechte ist: Der Weg weg vom Erdöl hin zu nachhaltigen Rohstoffen ist ein erster guter Ansatz, der jedoch noch nicht ganz ausgereift ist.